Natürliche Feinde des Igels sind Uhu, Eule sowie weitere Greifvögel, Dachs und Hund.
Der größte Feind ist aber mittlerweile der Mensch. Durch die vielfältigen Eingriffe in die Natur zerstört der Mensch die Lebensräume für Igel. Durch seinen Drang, immer alles schön aufgeräumt zu haben, verlieren die Igel zunehmend Möglichkeiten, einen Unterschlupf sowie ein Nest für den Winter zu finden. Durch Monokulturen in der Landwirtschaft schreitet das Insektensterben weiter voran und raubt den Igeln die Nahrung.
Darüber hinaus drohen durch Rasenmäher/Mähroboter, Elektrosensen, Mistgabeln, Laubbläser, offene Schächte, Schwimmbäder und Gartenteiche, Netze, Gullis, Kellerschächte und -treppen, Schlagfallen, Giftköder (Schneckenkorn, Blaukorn, Ratten- und Ameisengift), Pestizide (Unkrautvernichter), Kunstdünger, Gelbe Säcke, Garten- und Brauchtumsfeuer unzählige Gefahren für Leib und Leben.
Wir haben auf der Station schon so viele Igel mit Schnittverletzungen versorgt oder Igel behandelt, die sich in einem Netz verfangen hatten. Einige sind wieder gesund geworden, haben jedoch ein Beinchen oder ein Auge verloren, anderen konnten wir leider nicht mehr helfen.
Der Autoverkehr tut sein Übriges, um die ohnehin bedrängte Igelpopulation weiter zu verdrängen. Über 500.000 Igel verenden jährlich allein auf den Straßen. Oft hinterlassen die überfahrenen Igel noch hilflosen Nachwuchs, der dann ebenfalls qualvoll verendet.
Du hast einen Garten und ein Herz für Igel? Prima, hier kannst Du eine Menge tun, um den kleinen Stachelrittern das Leben ein wenig leichter zu machen. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst Du Deinen Garten zu einem Insekten- und Igelparadies umgestalten
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Wie oben beschrieben, bieten Gärten Unterschlupf und Nahrung, aber auch zahlreiche Gefahren für den Igel. Hier findest Du einige Punkte, die Du beim Anlegen und Bewirtschaften Deines Gartens beachten kannst, um den Igeln ein sicheres Leben zu bieten.
Igel legen auf ihrer Futtersuche weite Strecken zurück – bis zu 3 km jede Nacht!
Leider ist es so, dass Igel heutzutage bei ihrer Nahrungssuche immer wieder auf unüberwindbare Hindernisse stoßen. So sind die Gärten in der Regel unüberwindbar abgeriegelt oder aber bergen eine große Verletzungsgefahr: Mauern sind unüberwindbar, in Zäunen können die kleinen Stachelritter stecken bleiben und auf Grund ihrer Stachelwuchsrichtung nicht mehr herauskommen oder sich schwer verletzen.
Abhilfe schaffen Zäune, die entweder nicht bis zum Boden gehen (10 cm Abstand sollten es sein) oder zumindest Durchlässe bieten, in dem man z.B. einen Backstein oder ein kurzes Rohr mit 12-15 cm Durchmesser unter den Zaun schiebt.
Kellerschächte können zu tödlichen Fallen werden, wenn sie nicht richtig gesichert sind. Einmal hineingefallen, kommen die Igel von alleine nicht mehr heraus.
Unterstützen kannst Du die Igel, indem Du entweder eine Ausstiegshilfe schaffst oder Deinen Kellerschacht so absicherst, dass kein Tier hineinfallen kann.
Igel sind gute Schwimmer. Es kommt immer wieder vor, dass Igel niedrige Bachläufe o.ä. schwimmend überqueren müssen. Dies gelingt ihnen mühelos.
Allerdings nützt diese Fähigkeit nichts, wenn man als Igel in einen Gartenteich oder Pool fällt. Denn die steilen Ränder sind ein unüberwindbares Hindernis. Wasserstellen sollten deshalb immer eine Ausstiegshilfe oder einen flachen Ausgang haben und nachts abgedeckt werden.
Igel sind gute Kletterer! Auf der Suche nach Nahrung versuchen sie immer etwaige Hindernisse zu überwinden.
Leider können diese aber zur tödlichen Falle werden. Steile Treppen kommen die Stachelritter nicht wieder hinauf. Hilfreich ist es, jede Stufe einer Kellertreppe am Rand mit einem Backstein zu versehen, quasi eine Mini-Treppe für Igel.
Insektenvernichtungs- und Pflanzenschutzmittel haben einen massiven Einfluss auf das ökologische Gleichgewicht. Es werden nicht nur sogenannte Schädlinge getötet, sondern auch nützliche Insekten.
Das führt dazu, dass Igeln und anderen Insektenfressern ihre Nahrungsgrundlage entzogen wird. Zudem können diese Mittel Säugetiere und Vögel schädigen, wenn sie von ihnen gefressen werden. Du tust den Igeln und anderen Tieren etwas Gutes, wenn Du Deinen Garten biologisch bestellst.
Der Einsatz von Gartengeräten kann für den Igel eine ernste Gefahr bedeuten.
Besonders Rasenmäher, Mähroboter oder Elektrosensen sorgen häufig für fürchterliche Schnittverletzungen.
Igel schlafen tagsüber unter Büschen, Hecken, Bodendeckern, Laub oder in hohem Gras. Nicht selten wird ein Igel dabei vom Rasenmähen überrascht, mit äußerst schmerzhaften Folgen.
Nachts sind die Igel aktiv, rollen sich jedoch bei Gefahr zusammen. Und leider registrieren viele Mähroboter einen zusammengerollten Igel nicht als Hindernis und mähen drüber. Bitte setze einen Mähroboter deshalb nur tagsüber und unter Aufsicht ein.
Tierfallen, wie Mause- oder Rattenfallen, sind auch für Igel eine ernste Verletzungsgefahr. Werden diese nicht täglich kontrolliert, können Igel elendig versterben. Auch der Einsatz von Giftködern kann für den Igel tödlich enden.
Bitte beachte, dass in einigen Bundesländern und Kommunen strikte Verbote für alle Fallen und privaten Einsatz gelten.
Wenn der Einsatz von Fallen erlaubt ist, sollten diese mindestens 50 cm erhöht aufgestellt werden, z. B, auf einer Mauer, Kiste, einem Tisch oder Bretterstapel.
Auch Netze sind eine potentielle Gefahrenquelle für Igel. Die kleinen Stachelritter können sich verheddern und kommen ohne Hilfe nicht mehr heraus.
Darüber hinaus schneiden Netze schmerzhafte Wunden in die Haut beim Versuch sich zu befreien. So wie bei Ramses, der mit schlimmen Verletzungen bei uns behandelt wurde.
Es lohnt sich, immer einen Blick darauf zu haben, was alles so im Garten herumsteht und -liegt. Wir haben einige Patienten gehabt, denen Gegenstände zum Verhängnis geworden sind, die man erstmal als nicht gefährlich einstuft.
So schlüpfte die kleine Igeldame Flummy in einen Haushaltsgummi als sie noch sehr klein war. Von alleine hat sie diesen nicht wieder abbekommen. Mit dem weiteren Wachstum wuchs der Gummi dann in die Haut ein.
Alwine war eine Kellertreppe hinunter gekullert – kopfüber in einen leeren Getränkekasten. Dort musste sie viele unangenehme Stunden verbringen, bis sie letztendlich gefunden und aus dem Kasten herausgeschnitten wurde.
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